Digitalisierung und Nachhaltigkeit, das klingt immer sehr gut. Wir denken dabei an weniger Papiermüll und weniger Abgase durch reduzierten Postversand. So einfach ist es leider nicht. Ob Digitalisierungsmassnahmen zum Klimaschutz beitragen oder die Umwelt zusätzlich belasten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, denn jede Webseite hat auch einen CO2-Fussabdruck. Tatsächlich hat auch jede Technologie, die wir tagtäglich benutzen, einen CO2-Fussabdruck. Das gilt für Hardware und für Software. Im Folgenden wollen wir daher das Green Hosting in den Fokus rücken und aufzeigen, wie mit dem richtigen Hosting der ökologische Fussabdruck verringert werden kann.
Server mieten als erster Schritt
Viele Unternehmen und auch einige Privathaushalte betreiben ihre eigenen Server. Diese sind häufig gar nicht ausgelastet und/oder werden regelmässig ausgetauscht, um mit technischen Neuerungen Schritt halten zu können.
Mit jedem Seitenaufruf einer durchschnittlichen Website werden 4,6 g CO2 produziert. Wird eine Website 10.000-mal im Monat aufgerufen, sind das 552 kg CO2 pro Jahr. Es gibt jedoch Stellschrauben, die man drehen kann, um den CO2-Fussabdruck einer Webseite möglichst gering zu halten. Dazu gehört, sich genau zu überlegen, wie die Website gehostet werden soll.
Das Mieten eines Servers bei einem Hosting-Anbieter oder Cloud-Provider ist damit ein erster Schritt Richtung Nachhaltigkeit, denn das Mieten eines Servers ermöglicht eine effiziente Nutzung von Ressourcen. Cloud-Provider und Serververmieter betreiben Rechenzentren mit hunderten oder tausenden von Servern. Diese Ressourcen werden effizienter genutzt, als es bei einzelnen, im eigenen Unternehmen oder Zuhause betriebenen Servern der Fall wäre. Mieter können genau die Kapazität buchen, die sie benötigen, ohne in teure Infrastruktur investieren zu müssen, die dann untergenutzt bleibt. Das hilft, unnötigen Energie- und Ressourcenverbrauch zu vermeiden.
Ein Hosting-Anbieter stellt die Server und die nötige Infrastruktur bereit, damit die Website 24/7 online und für Besucher erreichbar ist.
Die technischen Komponenten der Server von Hosting-Anbietern sind in sogenannten Rechenzentren untergebracht. Du kannst dir sicher vorstellen, dass so ein Rechenzentrum enorme Mengen an Strom für den Betrieb und die Kühlung der Server verbraucht. Noch ist es in vielen Rechenzentren üblich, dass die Server mit fossilen Brennstoffen betrieben werden – mit einem entsprechend hohen CO2-Ausstoss. Zudem benötigen Bau und Wartung von physischen Servern nicht nur viel Energie, sondern auch wertvolle Rohstoffe wie Metalle, die oft unter wenig nachhaltigen Bedingungen abgebaut werden.
Green Hosting geht einen Schritt weiter
Beim Green Hosting geht man noch einen Schritt weiter und über die effizientere Servernutzung hinaus. Wie gesagt: Rechenzentren verbrauchen eine Menge Strom. Aber nicht alle verursachen einen gleichermassen hohen CO2-Ausstoss. Grüne Rechenzentren sind derart konzipiert, dass sie den Energieverbrauch reduzieren und die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Zu diesem Zweck setzen diese Rechenzentren unterschiedliche nachhaltige Verfahren und Technologien ein, um eine bessere Energieeffizienz und geringere Kohlenstoffemissionen zu erreichen.
Erneuerbare Energien als wichtiger Faktor
Der wichtigste Faktor, um ein Rechenzentrum möglichst nachhaltig zu betreiben, ist die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. So wird in grünen Rechenzentren auf nachhaltige Energiequellen wie Wind- und Solarstrom gesetzt.
Viele Server-Anbieter optimieren darüber hinaus die Energieeffizienz des gesamten Betriebs. Sie nutzen spezielle Kühltechniken, um den Energiebedarf für die Kühlung zu senken und verwenden energieeffiziente Hardware sowie Energiemanagementsysteme für die Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs. Nicht zuletzt bei der Entsorgung wird beim Green Hosting darauf geachtet, dass alte Hardware nachhaltig entsorgt und recycelbare Bestandteile wiederverwertet werden.
Cloud-Anbieter und Nachhaltigkeit
Ein weiterer Aspekt beim Green Hosting ist die Nutzung von Cloud-Technologien und Virtualisierung. Diese Technologien ermöglichen eine bessere Auslastung der Server, wodurch die Anzahl der physischen Server reduziert und Energie gespart werden kann.
Letztlich geht es bei der Wahl eines Hosting-Anbieters darum, dass Angebot, Service und Preis zu den persönlichen Anforderungen passen. In Zeiten, in denen Klimaschutz eine immer wichtigere Rolle spielt, lohnt es sich zudem, auf nachhaltig agierende Anbieter und damit auf die Zukunft zu setzen.